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    Danke. Punkt.

    Lesezeit: ca. 4 Minuten

    Im Leben gibt es nichts geschenkt. Hört man oft. So ein Blödsinn. Man bekommt so oft etwas geschenkt. Manchmal, ohne dass man etwas davon bemerkt.

    An Alle, die mich bei all den Dingen, die ich tue, unterstützt haben. Und unterstützen. In welcher Weise auch immer: Danke.

    Häufig steht der Dank immer ans Ende von Etwas abgeschoben, dabei gehört er eigentlich ganz nach vorn. Niemand lebt sein Leben ganz für sich allein. Zum Glück.

    Menschen sind Inselketten.

    Frei nach Will Freeman. Denn ohne die Unterstützung von Anderen sind uns viele Dinge gar nicht möglich. Oder wir wären nicht da, wo wir jetzt sind. Im normalen Alltag hat man ja häufig das Gefühl, viele Dinge mit Ausdauer, Ehrgeiz oder Motivation ganz allein geschafft zu haben. Wir sind stolz auf uns und übersehen dabei möglicherweise, dass uns häufig Menschen im Hintergrund unterstützen. Oft sogar, ohne dass wir direkt etwas davon merken.

    Und hey, daran ist ja auch überhaupt nichts Schlechtes. Dinge werden doch nicht wertvoller, nur weil wir sie (vermeintlich) allein gepackt haben. Klar, ich laufe jeden meiner Kilometer allein. Sind ja nun mal meine Füße, die das machen. Und die meiste Zeit bin ich tatsächlich auch allein unterwegs. Aber unterm Strich begleiten mich viele, ganz unterschiedliche Menschen auf jeder meiner Touren, bei meinen Projekten und durch mein Leben.

    Und wisst Ihr was? Es wird dadurch so viel besser, als es allein je sein könnte. Es hat 20 Jahre meines Lebens gedauert, bis ich das erkannt habe. Ich war lange Zeit das, was man gemeinhin einen Einzelkämpfer nennt. Ich bin jetzt über 40 und habe durchaus einige Fehler gemacht in meinem bisher mittellangen Leben. Wie jeder Mensch. Aber jeder Fehler hat mich genau dahin gebracht, wo ich jetzt bin. Also war’s doch eigentlich gar nichts so schlecht.

    Es passiert jeden Tag.

    Wenn man sich mal damit beschäftigt, fallen einem plötzlich viele Situationen ein, in denen jemand da gewesen sein könnte, ohne etwas zu sagen. Aber dieser Mensch hat sich für einen eingesetzt. Nur aus Hilfsbereitschaft und ohne selbst etwas davon zu haben.

    Während der Schulzeit, als man in nem ätzenden Alter war oder es vielleicht persönlich sehr schwer hatte. Alles Gelegenheiten, in denen man gern auch von der Schule hätte fliegen können. Aber da gab es den einen oder anderen Fürsprechenden im Lehrerkollegium, von dessen persönlichem Einsatz man erst Jahre, nachdem man die Schule abgeschlossen hat, erfuhr. Vielen Dank für das Verständnis. Durch diese Hilfe ist mein Leben besser geworden.

    Oder die erste Zeit im Job, wenn einem vielleicht jemand aus dem Kollegenkreis unbemerkt den Rücken frei hält, weil man als Frischling noch tausend kleine Fehler macht. Manche Kollegen warten nur auf Fehler, um einen am Haken zu haben. Andere Kollegen wiederum erinnern sich daran, was sie sich selbst für sich gewünscht hätten. Und sind für einen da. Ohne viele Worte darüber zu verlieren. Ich bin lieber einer der anderen Kollegen. Danke an all die, die daran glauben, dass man füreinander da sein sollte.

    Man merkt nicht, dass am Tag viele Menschen für einen da sind, ohne dass man etwas davon mitbekommt. Aber wenn man einmal darauf geachtet hat, verändert sich das tatsächlich immer ein bisschen mehr. Ganz von allein. Und man verändert sich selbst gleich mit. Das ist schon sehr praktisch.

    Ich wurde nachsichtiger mit anderen Menschen, weil ich gemerkt hab, wie nachsichtig andere Menschen auch mit mir sind. Man schaut hinter die Fassade. Und schaut auch immer mehr ein Stück hinter sich selbst. Ab dem Moment ist es ein riesiger Gewinn. Die Gesellschaft braucht nicht noch mehr Menschen, die sich gegenseitig in den Arsch treten. Die Welt braucht Menschen, die aufeinander achten.

    Fehler sind großartig.

    An dieser Stelle will ich übrigens einmal ganz klar hervorheben, dass Fehler weder etwas schlimmes sind, noch mit allen Mitteln vermieden werden müssen. Oder verschwiegen, wenn sie passieren. Fehler sind eine echte Chance. Also lasst sie doch einfach zu.

    „Wenn ich mein Leben noch einmal leben könnte, würde ich die gleichen Fehler machen. Aber ein bisschen früher, damit ich mehr davon habe.“

    Marlene Dietrich

    Fehler sind die beste Gelegenheit, etwas über sich selbst zu lernen. Deswegen sollte man Fehler mit Humor nehmen. Ich habe mich zum Beispiel bereits so oft verlaufen, dadurch jedoch Orte kennengelernt, die ich sonst sicher nicht gesehen hätte.

    Und es sollte endlich diese grundnegative Konnotation aus dem Begriff Fehler genommen werden. Du machst nie Fehler? Wie langweilig muss dein Leben sein.

    Sei unberechenbar.

    Wir leben in einer Leistungsgesellschaft. Noch dazu in einer Gesellschaft, in denen der persönliche Wert eines Menschen häufig danach bemessen wird, was er wirtschaftlich beiträgt. Das ist so ein Bullshit. Es gibt keine Skala, die da funktioniert. Denn das eine hat mit dem anderen überhaupt nichts zu tun. Ich glaube, dieses Werteschema hat noch nie zu etwas Gutem geführt. Fehler sind da nicht gern gesehen und Unterstützung eher rar gesät. Denn Unterstützung soll man sich verdienen. Und bereits an dieser Stelle, ganz am Anfang, hakt es.

    Man muss seinen Wert als Mensch nicht erst beweisen. Oder dass man Unterstützung verdient hat. Dieser Wert besteht bereits, ohne dass man dafür etwas liefern muss.

    Überall liest man: Die Person X hat es geschafft, denn sie hat jetzt ein Konto voller Kohle oder ein großes Haus. Und dann folgt: Applaus. Oder noch schlimmer: Respekt. Ach ja, dein großes Haus haben übrigens auch die Leute ermöglicht, die dir die Gelegenheit gegeben haben, das Geld dafür anzuhäufen. Vielleicht sogar auf ihre Kosten. So viel zum Begriff Selfmade-Mensch.

    Wenn man den Wert eines Menschen nicht mehr an seiner Leistung bemisst, fällt es plötzlich ganz leicht, unterstützend zu sein. Man hilft, ohne dafür etwas (und wenn es nur im Hinterkopf wäre) zu fordern. Man muss sich nur darauf einlassen.

    An Alle:

    Danke für die Begleitung auf der Strecke. Und für heimlich geöffnete Tore. Danke für’s Abholen. Und Bringen. Danke für geliehene Autos. Und für’s Anhören meiner Abenteuergeschichten. Danke für die Unterstützung bei meinem Blog. Und danke für die vielen Dinge, die mir jetzt nicht einfallen.

    Oder die mir vielleicht nicht mal bewusst sind.

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