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    Every Single Street | Stade | Das Buch

    Lesezeit: ca. 9 Minuten

    Every Single Street Stade ist abgeschlossen. Das Schöne ist aber, dass ich von meinen Abenteuern auch danach noch etwas habe. Aus meinem Straßenprojekt mache ich ein Buch.

    Alles, was zählt – auf 20 Seiten.

    Deadline: 4 Wochen.

    Wieder eine Challenge. Aber eigentlich sollte das reichen. Es ist das 2. Buch, das ich für mich anfertige. Das Erste ist ein Buch mit meinen Lieblingsfotos aus den letzten 20 Jahren. Allerdings dachte ich auch damals, das 4 Wochen locker reichen sollten. Fertig mit dem Upload war ich dann gegen 23:30 Uhr, ca. 30 Minuten vor Ablauf der Deadline. Knapp, aber geschafft.

    Warum gibt es überhaupt ne Deadline? Die gibt’s, da ich für mein neues Buch die Gelegenheit habe, einen Gutschein über 100€ des Anbieters Saal Digital zu verwenden.

    Ich könnte jetzt hier detailliert das übliche blabla runterbeten, von wegen ehrliche und unabhängige Meinung und so. Hab ich aber keine Lust. Ist auch irgendwie überflüssig find ich. Wenn mir etwas am Buch nicht gefällt, dann werd ich das schon mitteilen. Ich bin da ja pingelig. Und würde ich bei meiner Bewertung grundsätzlich rumspinnen, dann würd ich’s ja auch tun, wenn ich vorher was anderes behauptet hätte ne.

    Also lass ich’s doch gleich direkt und zeig Euch statt dessen lieber etwas vom Buch und seiner Entstehungsgeschichte. Entscheidet einfach selbst: Daumen hoch oder Daumen runter.

    Die Qual der Wahl.

    4 Wochen Zeit für’s Buch ist schon ne gute Idee, da ich bereits für die Auswahl des richtigen Formats 1 Woche Zeit benötige. So was will ja gut überlegt sein. Ist aber so’n bisschen auch n grundsätzliches Ding bei mir. Wenn alle bereits wissen, was sie zu essen bestellen sollen, bin ich immernoch mit dem Getränk beschäftigt.

    Einige Male überlege ich hin und her und hab sowohl für quadratisch, als auch Hochformat gute Argumente. Mancher Inhalt passt hier, ein anderer Teil dort optimal hinein.

    Kannste klicken (für mehr Details)

    Am Ende wird es quadratisch, 30x30cm. Beim Cover muss ich nicht lange überlegen. Dieses Buch möchte ich in Leinen gebunden haben. Bei der Farbe schwanke ich noch kurz zwischen Natur, Eierschale oder weiß. Am Ende fällt die Wahl auf Eierschale. War ne gute Wahl.

    (das auch)

    Eine Entscheidung stand bereits ganz am Anfang fest. Und zwar die Dicke der einzelnen Seiten. Das hat mir vermutlich locker ne weitere Woche Überlegungszeit gespart. Es gibt da verschiedene Varianten der Seiten, von quasi normal bis extra dick. Das heißt dann passenderweise auch XT (extra thick). Man muss ja nicht alles kompliziert machen.

    Eigentlich kann’s jetzt mit den Bau des Buchs losgehen. Aber da ich mich ja schon einige Zeit kenne, ahne ich bereits, dass die Zeit, immerhin noch rund 3 Wochen, wieder knapp werden könnte.

    Mensch gegen Maschine.

    Die Software von Saal Digital zur Gestaltung eines Buchs kenne ich bereits aus 2 vorigen Projekten. Da muss ich mich also nicht groß einarbeiten. Neben dem ersten Buch war eines meiner Projekte meine großformatige, schwarz-goldene Heatmap zum Straßenprojekt, die auch in einem der Zeitungsartikel auftaucht. Ich hab sie auf Metall drucken lassen. Und finde sie immernoch großartig.

    Zurück zur Software. Gute Nachricht für Alle, die zum ersten Mal damit arbeiten: Sie ist kein Softwaremonster. Ich glaube, dass man damit auch schnell zurecht kommt, wenn man in dem Bereich vielleicht noch nicht so viel gemacht hat. Auf jeden Fall sollte man es einfach mal probieren, wenn man an so etwas Spaß hat. Kaputt gehen kann ja nichts und man fuxt sich da echt schnell rein.

    Es gibt die Möglichkeit, dass man von der Software gewarnt wird, falls man Blödsinn macht, der im Druck nicht funktionieren würde. Auch gibt es Möglichkeiten, die Gestaltung so selbstständig vorzunehmen, wie man Lust hat oder sich selbst zutraut. Dann übernehmen verschiedene Designs oder Vorlagen einen Teil der Gestaltung. In einer der Varianten sollte es also vermutlich für Alle passen.

    Die Gestaltungsmöglichkeiten sind wirklich umfangreich

    Ich persönlich gestalte alle meine designlastigen Projekte, seien es Designs, Cover, Logos, Fotos usw. am liebsten komplett selbst. Deshalb hab ich beim Bau meines Straßenbuchs auch alle Software-Helferlein ausgestellt und weiße Seiten mit ohne alles gewählt.

    Attention!

    Gibt es auch etwas zu beachten? Klar, ist wie bei allen Dingen. Unabhängig davon, dass es bei Kreativität weder ein gut noch schlecht gibt, solange einem die geschaffenen Dinge selbst gefallen, gibt es doch eine goldene Grundregel:

    Das Buch, das am Ende raus kommt, kann immer nur so gut sein, wie die Fotos, die am Anfang reinkommen.

    Man kann da nicht einfach alles reinknallen, egal ob zu dunkel, farb- oder (noch schlimmer) trostlos und erwarten, dass am Ende das Buch der Träume im Briefkasten steckt. Man sollte sich die Zeit nehmen, um seine Fotos einmal anzuschauen und vernünftig vorzubereiten. Ist ja am Ende auch keine Raketenforschung.

    Und: Ich finde ja, dass das auch ein schöner Teil der ganzen Gestaltung ist. Man beschäftigt sich dabei nochmal ganz bewusst, in Ruhe und mit Zeit, mit eben den Fotos, die einem besonders wichtig sind. Es ist eine gute Gelegenheit, den Alltag, der einen möglicherweise manchmal vor sich her treibt, vor der Tür zu lassen und sich voll und ganz auf etwas Anderes einzulassen.

    Alles kommt zusammen.

    Die Auswahl der richtigen Fotos dauert nochmal ungefähr 10 Tage. Das fertige Buch hatte ich zu Beginn zwar bereits grob im Kopf, jedoch weiß ich, dass spontane Ideen und Veränderungen immer mal dazwischen funken. Zum Glück, denn dadurch kamen schon echt gute und unerwartete Dinge zustande.

    Mir war es wichtig, nicht nur Fotos mit ins Buch zu nehmen, sondern auch meine Blog-Artikel zum ganzen Projekt. Es sollte ein in sich abgeschlossenes Gesamtpaket sein. Außerdem mag ich den Gedanken, dass mein Blog auf diese Weise im Buch auch dann weiter besteht, falls in ferner Zukunft John Connor doch nicht kommt und die Maschinen die Herrschaft übernommen und alle Blogs gelöscht haben.

    Der Druck ist supersauber und perfekt zu lesen

    Die Blog-Artikel hab ich auf nem Umweg ins Buch gebracht. Ich hab auf’m Tablet Screenshots der einzelnen Beiträge gemacht (da stimmte das Seitenverhältnis am besten) und diese anschließend manuell, unter anderem mit Photoshop, optimal zusammengefügt. Mir war es wichtig, die Beiträge in der richtigen Darstellung und vor allem hoch aufgelöst im Buch zu haben, so dass man sie wie einen Artikel lesen kann.

    Für die Farbe des durchgehenden, hellen Hintergrundstreifens auf diesen Buchseiten habe ich mit der Pipettenfunktion der Software einfach die Farbe der Screenshots ausgewählt. So war es ein perfektes Farbmatch.

    Ich habe detaillierte Dateien.

    Ich hab ja schon mal geschrieben, dass ich tatsächlich jeden einzelnen meiner Läufe getrackt habe. Dadurch ist es mir nun möglich, jedes Jahr von 2014 bis 2022 einzeln als Heatmap darzustellen. Auf der gegenüberliegenden Buchseite habe ich die jeweils längste Strecke des entsprechenden Jahres gewählt.

    Es ist wirklich interessant zu sehen, in welchen Vierteln meiner Stadt ich in welchem Jahr besonders viel unterwegs war. Aber eben auch, in welchen Jahren die CED am Ruder war und mich aus dem Spiel genommen hat.

    So fügt sich nach und nach eine Seite an die andere. Blog-Artikel wechseln sich mit persönlichen Fotos aus all den Jahren, verschiedenen Heatmaps, sowie einem Auszug aus meinem langen Straßenregister ab.

    Den Artikel des Stader Tageblatts lege ich über eine Doppelseite.

    Durch die Layflat-Bindung ist das kein Problem. Aufgeschlagen ist auch an dieser Stelle der Text ausgezeichnet zu lesen.

    Ich habe den Artikel so gelegt, dass darunter noch Platz für ein selbstgebautes Steckfach bleibt. Dort hinein kommt der ausgeschnittene Artikel des Stader Wochenblatts. Alles bekommt so seinen ganz eigenen und besonderen Platz.

    Da geht noch was.

    Ein paar Kleinigkeiten, die man verbessern könnte, sind mir tatsächlich aufgefallen. Und die ich erwähnen möchte, denn wenn man Verbesserungsvorschläge für sich behält, können Dinge ja nicht besser werden ne.

    Was mir definitiv fehlt ist das Vorsatzpapier. Das ist zwar für ein Buch nicht essentiell, gehört in dieser exklusiven Preisklasse aber einfach dazu, damit das Ergebnis perfekt ist. Mein Buch kostet als Professional Line XT mit 20 Seiten (also 10 Buchseiten) rund 130€. Also Saal, ran da. Ich glaube, das bekommt Ihr hin.

    Das Stader Stadtwappen

    Weiter wäre in der Software eine frei belegbare Werkzeugleiste gut, um z.B. die Pipette nicht jedes Mal aufs Neue in den Menüs öffnen zu müssen. Das hat mich bei meinen vorigen Projekten bereits gestört, da es unnötig umständlich ist.

    Eine Sache war übrigens merkwürdig. Bevor man das Buchprojekt zum Druck hochlädt, wird noch einmal geprüft, ob alles in Ordnung ist. Ich habe dann eine Fehlermeldung bekommen, dass der Buchtitel auf dem Cover über den Druckbereich hinaus gehen würde. Hmm, ich hatte den Titel genau in der Mitte des quadratischen Covers zentriert. Die Textgröße war in Ordnung und in jede Richtung war genug Platz.

    Damit ich das Buch hochladen konnte, hat die automatische Korrektur den Titel dann vertikal einige Zentimeter nach oben verschoben. Ich habe keine Ahnung, warum dieser Punkt korrigiert werden musste. Das ist allerdings auch der einzige Wermutstropfen.

    Bin ich zufrieden?

    Ganz klar ja. Das fertige Buch ist wirklich außergewöhnlich gut geworden. An der Verarbeitung und dem Ergebnis gibt es überhaupt nichts rumzumaulen, alles ist wirklich erstklassig. Es ist ja auch immer n bisschen spannend, wenn man das Paket mit dem Buch in der Hand hält und noch nicht weiß, ob alles genauso geworden ist, wie man es sich vorstellt.

    Dinge wie Helligkeit oder Sättigung sind auf dem Bildschirm ja ein ganz anderer Schnack, als in einem gedruckten Buch. Damit z.B. die Helligkeit der Bilder auch ohne kalibrierten Monitor trotzdem dem entspricht, was man erwartet, gibt es ein paar einfache Tricks. Man sollte z.B. den Bildschirm während der Gestaltung des Buchs nicht auf maximale Helligkeit stellen. Mein Monitor läuft währenddessen auf 60%. Das gedruckte Ergebnis entspricht so ziemlich genau den Bildern auf dem Bildschirm.

    Vermutlich von Goethe

    Das Leinencover ist optisch und haptisch wirklich schön. Die Verarbeitung und Bindung sind ebenfalls top. Und auch der Druck auf den (bei mir matten) Buchseiten ist tadellos. Filigrane Strukturen in den Heatmaps oder Textstellen in den Blog-Artikeln sind perfekt dargestellt. Und auch die abgedruckte Zeitungsseite sieht aus wie die originale Zeitung.

    Ach ja, apropos Deadline. Auch dieses Mal habe ich die Zeit bis zum letzten Moment benötigt. Der Upload meines Buchs war um 23:45 fertig, also 15 Minuten vor Toreschluss.

    Das Buch zu Every Single Street Stade ist ein außergewöhnlich schöner Abschluss eines außergewöhnlichen Projekts, wie ich finde. Und jetzt? Bin ich bereit für neue Abenteuer.

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