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    Every Single Street | Lüneburg

    Lesezeit: ca. 6 Minuten

    … den Blog kapern, ein Cross-over im Rahmen von every single street machen, einfach mal Bloggerin sein? … Ob ich das möchte?

    Ja klaro, sehr gerne sogar. Danke (nicht nur) dafür!

    Ob ich nun also das Gleiche schreibe, weil ich dasselbe mache – nämlich durch jede einzelne
    Straße (m)einer Stadt zu laufen?

    … ähh, nein, wohl eher nicht … oder doch?

    ähnlich-identisch-unterschiedlich-individuell-einzigartig-ähnlich-identisch-unterschiedlich-individuell-einzigartig-ähnlich-identisch

    Viele Erfahrungen sind ähnlich, manche Straßen in Teilen sogar identisch. Unsere durchlaufenen Städte sind sich ebenfalls ähnlich, unsere Herangehensweise ist jedoch komplett unterschiedlich und die Erfahrungen, die man beim Laufen durch jede einzelne Straße macht, sind absolut individuell und einzigartig.

    individuell-einzigartig-ähnlich-identisch-unterschiedlich-individuell-einzigartig-ähnlich-identisch-individuell-einzigartig-ähnlich-ide

    Kommst Du mit nach Lüneburg?

    Von daher steht hier möglicherweise doch was Neues, und wenn ihr Lust habt, dann bleibt doch gerne für die nächsten Zeilen meine Lese-Gäste und kommt mit mir nach Lüneburg. Ich freue mich auf Begleitung.

    Hansestadt Lüneburg
    787 Straßen verteilt auf 70,34 km².
    Laufen wir los!

    Natürlich hole ich für die komplette Story zunächst ein wenig aus, schließlich kommt man nicht von alleine auf die Idee, die bisherigen Wald- und Wiesenwege durch Asphalt und Kopfsteinpflaster zu ersetzen, wenn man laufen geht.

    warum – wieso – weshalb mache ich das überhaupt?

    Ich las Ende Januar in der Zeitung von dem Projekt, von dem Anliegen und von den beiden Städten, die Mario durchlaufen hat. Ob es an der teils optischen Ähnlichkeit der Städte, der geographischen Nähe oder an der Verrücktheit der Idee lag, kann ich nicht sagen, aber ein gewisser Funke sprang sofort auf mein Läuferinnenherz über und nach ein paar “Testläufen” war das Feuer schnell entfacht und meine eigene Lüneburg-Challenge war eröffnet.

    Habe und brauche ich einen Plan?

    Als Hilfsmittel diente mir meine Ortskenntnis, die aktuelle Version eines herkömmlichen Stadtplans, sowie eine (teils-kommerzielle) Website namens citystrides.com, die sich problemlos mit den gängigen Laufuhren koppeln lässt und auf diese Weise das Zählen und farbige Markieren der gelaufenen Straßen übernimmt bzw. per Klick die noch fehlenden Abschnitte mit roten Punkten markiert.

    787 Straßen wollen demzufolge erkundet und erlaufen werden. Aufzufinden in diversen Stadtteilen und Ortschaften, aber alle zugehörig zur Hansestadt Lüneburg. Es lässt sich nur schwer in zurückgelegte Kilometer umrechnen, da die Streckenführung nicht immer geradlinig verläuft, Sackgassen zwangsläufig zweimal gelaufen werden müssen oder eben doch plötzlich ein nicht kartierter Fußweg in der Realität plötzlich dankenswerterweise zwei Wege im kurzen Shortcut verbindet

    Ist es einfach oder kompliziert?

    Am Anfang schien das Projekt relativ leicht und schnell ertragreich. Einfach in den blinden Fleck der Karte hineinlaufen und am Ende mit einer stolzen Ausbeute an Straßen zurückkommen. Geht doch. Easy.

    Aber hier merkt ihr schon den Unterschied: Während der Eine vorher akribische Pläne mit effizientester Streckenführung ausarbeitet, läuft die Andere einfach mal in die blauen Dunst hinein (bzw. mit dem zeitweisen Blick auf die per App in Echtzeit aufgezeichnete Strecke) und nicht selten fehlte am Ende dann doch ein Abschnitt von 300 m oder eine vergessene Abzweigung zum großen Glück der fertig durchlaufenen Straße – ein immer noch rot leuchtender Punkt eben, der das System daran hindert, die Straße als “erledigt” anzusehen. Ärgerlich so was. Sehr ärgerlich sogar.

    Es gab aber einen Fleiß-Termin, an dem ich diese selbst verursachten Lücken alle ausgeglichen habe – was muss das muss. Nervig, aber machbar.

    So langsam füllte sich das Straßenregister in der Kategorie “fertig”. Die Betonung liegt dabei nach manchen Läufen auf langsam. Easy going wurde zwischenzeitlich ersetzt durch never-ever.

    Ob ich das wirklich schaffen werde, in allen Straßen gelaufen zu sein?

    ?easy-going? oder ?never-ever?

    ?never-ever? oder ?easy-going?

    Verfolgt mich jemand?

    Zeitdruck hatte ich nie, aber ein gewisser Druck entstand plötzlich doch: gesät durch den Gedanken, jemand Anderes könnte diese Idee mindestens genauso gut finden und sicherlich schneller und zielstrebiger laufen als ich. Und spätestens da kamen Ehrgeiz und Vorfreude ins Spiel, vielleicht nicht unbedingt die Einzige, doch aber zumindest die Erste in Lüneburg zu sein, die alle Straßen in Joggingschuhen erlaufen hat.

    Also weiterhin den Wald- und Wiesenwegen den Rücken gekehrt, flugs einen Instagram-Account für die externe Motivation erstellt und immer weiter nach dem Motto: keep on running, es ist ja nur noch eine dreistellige Anzahl an Straßen, die fehlen.

    @everysinglestreetlueneburg

    Wo laufe ich denn?

    Teils erarbeitete ich mir die Straßen gemäß ihrer zugehörigen Stadtviertel, teils spielten eher andere Kriterien eine Rolle bei der Auswahl der jeweiligen Strecke. Oft war es die Neugier auf eine Gegend, die man noch nie oder lange nicht mehr besucht hatte. Entscheidend war aber: die üblichen Wege mal zu verlassen und hinter die Straßen zu schauen, die man ohnehin im Alltag per Fahrrad oder Auto nutzt und bereits kennt.

    Ich könnte Euch so vieles erzählen, was es da zu sehen, zu entdecken und zu erleben gibt. Viertel, die ihrem Ruf gerecht werden, Viertel, die sich ganz anders zeigen, als man es erwartet hat. Parallel zu hektischen Hauptstraßen taucht oftmals unerwartet entspannte Ruhe auf. Gesprächsfreudige Menschen, kleine Fundstücke am Wegesrand, architektonische Besonderheiten, mehr Grünflächen oder mehr Müll, als es je ein händischer oder digitaler Plan auf Papier anzeigt und noch dieses und jenes mehr.

    Langeweile oder Eintönigkeit …

    …sind definitiv keine Vokabeln, die ich mit dem Projekt every single street verbinde. Vielmehr bringt das Laufen durch jede einzelne Straße Entdeckungen, Spaß, Freude und Wissen

    Last but not least…

    Ich bin dankbar für diese Idee und die Unterstützung durch Mario.

    Dankbar, auf diese Weise die Stadt komplett kennen und neu schätzen gelernt zu haben. Den Blick schweifen lassen konnte. Wahrnehmen durfte, wo vielleicht Probleme oder Schwachstellen sind, wo Vielfalt herrscht, wo Schönes, wo Neues oder Altes, Grünes oder Bebautes dicht zusammen liegt und alle noch so verschiedenen Puzzleteile im Gesamten eine Einheit bilden: die.ganze.stadt.

    Und am Ende ist es übrigens geschafft
    787 Straßen sind nach gut 6 Monaten und zahlreichen Kilometern durchlaufen, die Website springt mir mit “100% done” entgegen und ich bin fast ein bisschen traurig, daß es vorbei ist und gleichzeitig überglücklich.

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